Zeigen Bleichverfahren keine Wirkung, so kann durch eine Behandlung mit Veneers die natürliche Zahnfarbe verbessert werden. Dies hat jedoch seine Grenzen, abhängig von der Farbe des darunter liegenden Zahnes, der Wahl der Keramik, des verwendeten Befestigungskomposits und der erforderlichen Tiefe der Präparation.

Velkoborsky über Keramik-Veneers
Keramik-Veneers halten biologischen, chemischen und mechanischen Belastungen in der Mundhöhle äußerst gut stand. Allerdings kann sich die ästhetische Wirkung bei bestimmten Keramiken, wie z.B. Dicor und Empress, die bei Anwendung der „Maltechnik” zur individuellen Charakterisierung nur an der Oberfläche eingefärbt sind, möglicherweise auf Grund mechanischen Abriebs dieser Außenschicht mit der Zeit verschlechtern. Verwendet der Patient fluoridpräparate mit niedrigem pH-Wert, ist diese Oberflächendegradation möglicherweise noch ausgeprägter. Selbst fluoridierte Zahnpasten können u.U. die Oberfläche von Keramiken angreifen, so Dr. Velkoborsky.
Velkoborsky
Die geringe Gewebeschädigung durch Präparation oder Abformung, die normalerweise supragingivale Lage der Veneer-Ränder, die leichte Zugänglichkeit und Kontrollierbarkeit der Restaurationsrander sowie die gute Erreichbarkeit dieser Ränder für Zahnbürste oder Zahnseide sind die Gründe für die gute Prognose von Keramik-Veneers in Hinblick auf die parodontalen Gewebe. Welche Technik oder Keramik auch immer angewendet wird, die meisten Autoren berichten über optimale parodontale Verhältnisse nach Applikation von Keramik-Veneers, vor allem im Vergleich zu herkömmlichen restaurativen Versorgungen bei Patienten mit jeweils gleicher Mundhygiene und Mitarbeit so Velkoborsky.
Velkoborsky – Arbeitsaufwand
Die Zähne, die mit Keramik-Veneers versorgt werden sollen, werden in der Regel unter leichter Anästhesie und ohne Gingivaretraktion präpariert. Trotz der minimalen Entfernung von Zahnhartsubstanz ist die Präparation dennoch vergleichsweise anspruchsvoll. Die Abdrücke sind durch die supragingivale Lage der Restauration leicht durchführbar. Insbesondere die Patienten schätzen die Möglichkeit, ihr Aussehen vergleichsweise schnell zu verändern Ungeachtet der Anzahl der geplanten Keramik-Veneers können sie in zwei Sitzungen – im Allgemeinen im Abstand von wenigen Tagen – präpariert und adhäsiv befestigt werden. Manche Autoren geben an, dass u.U. auf Provisorien verzichtet werden kann. Dies bedeutet oftmals einen deutlichen Zeitgewinn. Andere Autoren hingegen halten Provisorien für unverzichtbar, da nicht immer sichergestellt werden kann, dass kein Dentin freiliegt. Es kann u.U. erforderlich werden, die fertig gestellten Veneers zu wiederholen, da sich bei der Herstellung Fehler eingeschlichen haben. Daher und auch aus langjähriger Erfahrung resultiert die Auffassung, dass der Aufwand bei der Anfertigung von Keramik-Veneers durchaus erheblich sein kann. Hinzu kommt das sehr aufwändige adhäsive Einsetzen dieser Restaurationen.